Friss die Hälfte bei British Airways

Die Zeiten des Schlemmens sind vorbei. Die Sparpolitik der Fluggesellschaften geht in die nächste Runde. Aktueller Kandidat: British Airways, die ihren Passagiere in Zukunft weniger Essen servieren. 

Die Geschichte, wie American Airlines EINE Olive von ihren First Class Salaten verbannte und 40.000 Dollar im Jahre 1987 sparte, ist legendär.

eine olive pro salat sparte American Airlines einst 40.000 dollar
eine olive pro salat sparte American Airlines einst 40.000 dollar

Northwest Airlines konnte gar ganze 500.000 Dollar jährlich einsparen, indem sie die Limetten auf ihren Flügen in 16 statt in 10 Teile schnitten.

Neue Meldungen, dass British Airways zukünftig auf Langstreckenflügen bis 8,5h Flugzeit in der Economy nur noch eine statt bisher zwei Mahlzeiten servieren, reihen sich nahtlos in diese „Erfolgsgeschichten“ mit ein. Es würde in Zukunft nach wie vor ein 3-Gängemenü, inklusive alkoholischen und alkoholfreien Getränken und einen Snack geben, heißt es.

Wie dieser „Snack“ nun aussieht, darum gibt es grad hitzige Diskussionen im Internet. Während Passagiere zuvor ein Sandwich erhielten, gibt es für sie nun lediglich ein „Mars Fun Size“. Ein Artikel fragt zurecht „What the fuck is fun size?“ Kurze Erklärung: „Fun Size“ ist die Mini-Version des bekannten Schoko-Snacks. Für Passagiere, die auf einem 7-stündigen Flug, zum Beispiel von London nach New York, aus ihrem Kurzschlaf aufwachen, ein Ding der Unmöglichkeit. Gerade für die „World Traveller Class“ Gäste, also die Premium Economy von British Airways, ein Schlag ins Gesicht. Die empfinden das ganze nämlich als eine klare Beleidigung, wie bereits in der Sun zu lesen war.

Not so fun: Mars fun size
Not so fun: Mars fun size

Ganz im Stile der Billigflieger wurde sogar überlegt, dass gratis Flugzeugessen ganz zu streichen. Man entschied sich bisher für eine Zwischenlösung. Snacks zwischendrin sind demnach weiterhin, jedoch nur gegen Bezahlung, erhältlich.

Auch Air Berlin kündigte unlängst an, das Gratisessen auf Kurz- und Mittelstrecke einzustellen und demnächst nur noch über Verkaufswägen anzubieten.

Die erwirtschafteten Einsparungen beziehen sich dabei keineswegs nur auf die Kosten für das Essen an sich. Eine wesentlich größere Rolle spielen Einsparungen des Gewichts, die sich auf den Kerosinverbrauch niederschlagen. So erhoffte sich Ryanair in der Vergangenheit eine Ersparnis von 480.000 Euro durch die Verkleinerung ihres Bordmagazins von A4 auf A5 Größe. Außerdem wurden immer weniger Eiswürfel mit an Board genommen.

Doch damit war bei Ryanair noch keinesfalls Schluss: Flugbegleiterinnen wurden dazu gedrängt Diät zu halten, um die Maschinen leichter zu machen. Die attraktivsten Stewardessen durften auf einen Platz im Airline-eigenen Pin-up Kalender hoffen. Ein PR-Trick, der für Aufsehen sorgte.

Der legendäre Pin-up Kalender von Ryanair
Der legendäre Pin-up Kalender von Ryanair

Manche werden jetzt sicherlich sagen, dass Economy Essen sowieso das allerletzte ist und man gut und gerne drauf verzichten mag. Ich bin sehr enttäuscht über diese Maßnahmen, da nun auch die letzten Reliquien des Goldenen Fliegerzeitalters wegrationalisiert werden. Auch die Behauptung, dass sich dies positiv auf die Ticketpreise auswirken wird, kann ich nicht wirklich glauben. Es bleibt abzuwarten, wann sich die restlichen Airlines anschließen und kostenlose Flugzeugmenüs nur noch ein Gerücht der Vergangenheit sein werden.

Ich für meinen Teil war schon immer ein großer Fan der verschiedenen Schächtelchen auf meinem Tablett im Flugzeug, jedes eine neue Überraschung. Wenn dies nun nicht mehr ist, bricht sicherlich keine Welt zusammen, aber es nimmt definitiv vom Erlebnis „Fliegen“ weg.

Ob die Airlines sich damit einen Gefallen tun? Ich denke nicht. Niemand hat gern das Gefühl, es wird einem etwas weg genommen. Und selbst wenn Ticketpreise ein Rekordtief haben und der Preiskampf, auch durch den Unwillen der Passagiere auch nur einen Cent mehr zu zahlen begründet ist, so ist diese Unternehmenspolitik dennoch nicht die durchdachteste. Heutzutage sollte sich kein Unternehmen freiwillig Shitstorms im Internet aussetzen. Die Degradierung von British Airways, die man einst zu den guten Airlines zählte, zum Billigflieger kann auf jeden Fall richtig nach hinten los gehen.

Ich finde: Wer Premium Economy anbietet, muss auch Premium Economy anbieten, anders ist der erhöhte Ticketpreis nicht zu rechtfertigen.

Zusammenfassung

British Airways springt auf den Sparzug mit auf und streicht eine Mahlzeit für alle Economy und Premium Economy Passagiere auf Flügen unter 8,5h. Getreu dem Motto: FDH.

Was haltet ihr vom Essen im Flugzeug? Könnt ihr gut und gerne darauf verzichten oder freut ihr euch immer schon beim einsteigen, was es geben wird?

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